Müssen Musiker Noten lesen können?

In der Musikwelt gibt es zahlreiche Beispiele für berühmte Musiker, die nicht vom Notenblatt spielen können. Stevie Wonder, Eric Clapton, Paul McCartney und Elvis Presley haben eines gemeinsam: Sie konnten keine Noten lesen oder zu Noten spielen. Großartige Musiker waren sie dennoch.
Aber auch als Anfänger fällt es uns leichter erst mal ein paar Akkorde zu lernen, und uns oder andere beim Singen zu begleiten. Wenn man ein Stück ein paar mal geübt hat kann man sich die Akkordfolge schnell merken, und kommt von ganz alleine in den Groove.
Ob man also Noten lesen lernen muss, hängt vor Allem davon ab welche Ziele man verfolgt. Möchte man nur den Spaß erleben im Familien- und Freundeskreis zu musizieren, kommt man sicher gut ohne Noten Lernen aus.
Möchte man jedoch in einem Orchester oder in einer Blaskapelle spielen, kommt man nicht darum herum, zumindest die Grundbegriffe zu erlernen. Auch wer in einer Band spielen möchte und auf ein großes Repertoire zurückgreifen möchte, tut sich leichter wenn man dem Gedächtnis mit einer Notensammlung auf die Sprünge helfen kann.
Wie auch das Lesen lernen, fällt uns auch das Noten lesen lernen im Kindesalter leichter als im Erwachsenenalter. Viele Erwachsene können diesen Nachteil durch höhere Motivation und mehr Zeit, die sie in das Noten lesen lernen stecken können kompensieren. Das bessere Verständnis für die mathematischen und logischen Zusammenhänge in der Musiktheorie können uns Erwachsenen dabei helfen die Theorie hinter den Noten besser zu verstehen.

Welche Apps können mir helfen Notenlesen zu lernen?

Für Erwachsene und Kinder gibt es ein gutes Angebot an Apps, die das Noten lesen lernen erleichtern
Sucht man im Google Play Store nach Apps zum Noten lesen lernen erhält man eine lange Liste von Apps. Damit ihr diese nicht alle selbst ausprobieren müsst, haben wir die beliebtesten Apps für euch getestet, und geben hier unsere Eindrücke wieder:

Clefs: Trainer fürs Notenlesen von Crazy Ootka Software AB

Clefs Screenshot

Fazit:

Mit dieser App macht Noten lernen Spaß und man bleibt bis zum Ende motiviert auch noch das nächste Kapitel zu meistern. Wer wirklich nur die Grundlagen erlernen will kommt vielleicht auch schon mit dem kostenlosen Kapitel aus.

Diese App bietet ein umfassendes Lernprogramm aufgeteilt auf sieben Kapitel.

Das erste Kapitel welches den am häufigsten verwendeten Notenschlüssel, den Violinschlüssel, behandelt ist dabei kostenlos. Für die weiteren Kapitel (Tonartvorzeichen am Violinschlüssel, Bassschlüssel, Tonartvorzeichen am Bassschlüssel, Violinschlüssel und Bassschlüssel, Altschlüssel lernen, Tenorschlüssel lernen) benötigst du ein Premium-Upgrade (1,89€).

Die Kapitel sind unterteilt in Theoriekapitel, in denen die Grundlagen in kurzen Lernkarten übersichtlich dargestellt werden, und in Übungskapitel in denen du in interaktiven Übungen das Erlernte vertiefen kannst. Bei den Übungen kannst du sowohl das Noten lesen, als auch das Noten schreiben vertiefen. Mal muss man die auf den Notenlinien angezeigten Noten eingeben, und mal muss die angezeigte Note auf den Notenlinien platziert werden. Nach den Übungen wird die Zeit und Fehlerquote ausgewertet. So bleibt man motiviert und möchte sich weiter verbessern.

Wenn man den Lernstoff intus hat kann man sich zum Abschluss eines Abschnitts einer Prüfung stellen. Mit Ausnahme der ersten Prüfung gibt es dabei ein Zeitlimit, so dass du den Stoff gut beherrschen musst um erfolgreich zu sein. Erst wenn man diese Prüfung erfolgreich abgeschlossen hat, wird der nächste Abschnitt freigeschaltet.

Für die Eingabe der Noten bei den Übungen und Prüfungen hat man zusätzlich die Möglichkeit ein Midi-Keyboard anzuschließen.

Noten lernen von Patrick Pauli

Noten lernen Screenshot

Fazit:

Die App bietet keinen theoretischen Hintergrund oder ein strukturiertes Lernprogramm um das Notenlesen von Grund auf zu erlernen. Wenn du aber bereits über das Grundwissen verfügst und vor Allem eine App suchst um das schnelle und sichere Lesen und Spielen zu Noten zu trainieren ist diese App genau das Richtige. Die Möglichkeit das Noten schreiben zu üben bietet die App nicht.

Das Beste vorweg: Die App ist kostenfrei und ohne Werbung. Sogar der Quellcode wird vom Entwickler als Open Source zur Verfügung gestellt.

Im Gegensatz zu Clefs bietet die App jedoch kein strukturiertes Lernprogramm, sondern lediglich die Möglichkeit sich selbst eine Challenge in verschiedenen Schwierigkeitsstufen zu definieren.

Dabei kannst du wählen zwischen verschiedenen Rundenlängen, Notenschlüsseln und Vorzeichen die dir auf den Notenlinien angezeigt werden.

Die Herausforderung besteht darin innerhalb der definierten Rundenzeit möglichst viele Noten zu erkennen. Du kannst die Noten über eine direkte Auswahl der Noten, ein Bildschirmkeyboard oder ein Midi-Keyboard eingeben.

Musik noten lernen von KORTXTECH

Screenshot Musik noten lernen

Fazit:

Mit der App kannst du spielerisch Noten lesen lernen. Auch wenn die App für Kinder zugeschnitten ist, stellt sie auch für Erwachsene, die noch Anfänger sind, eine Herausforderung dar. Der Schwierigkeitsgrad ist schon recht hoch, so dass du sicher sein kannst wirklich intuitiv das Notensystem zu beherrschen wenn du das Spiel gemeistert hast.

Diese App ist eigentlich keine App sondern ein Lernspiel.

Auf dem Hauptbildschirm siehst du eine Pfad durch die verschiedenen Levels. Sobald du ein Level geschafft hast wird das nächste freigeschaltet. So bewegst du dich bis zum Ziel an dem du deinen verdienten (virtuellen) Siegerpokal erhältst

. Deine Spielfigur, ein knuffiges gerade aus dem Ei geschlüpftes Chamäleon, sitzt auf einem Baum und muss die Noten mit seiner Zunge von den Notenzeilen pflücken. Das klappt nur dann wenn du die Note richtig identifiziert hast.

Du kannst dabei auswählen wie die Töne namentlich dargestellt werden ( „Do-Re-Mi-Fa-Sol-La-Si“ oder „C D E F G A B“ oder „C D E F G A H“) . Auch kannst du zwischen verschiedenen Schlüsseln wählen (Violinschlüssel, Bassschlüssel, Baritonschlüssel, Sopranschlüssel, Mezzosopranschlüssel, Altschlüssel, Tenorschlüssel)

Die Eingabe über ein Bildschirmkeyboard ist nur mit der Vollversion möglich (1,79€)

. Um weiter zu kommen musst du mindestens drei Sterne erhalten, und die bekommst du nur wenn du fehlerfrei und sehr schnell die Noten erkennen kannst.

Wenn du nicht die Vollversion besitzt, musst du zudem nach drei verlorenen Spielen eine Zwangspause einlegen.

Auch in den ersten Levels ist das Spiel schon sehr knifflig wenn man nicht geübt ist.

Five Lines von Five Lines

Five Lines Screenshot

Fazit:

Five Lines unterstützt dich optimal wenn du deine Notenblätter digital verwalten möchtest, und du dich beim Spielen ganz auf das Stück und dein Instrument konzentrieren möchtest. Gerade bei Instrumenten wie der Gitarre, ist es das optimale Werkzeug, da du nicht zum Umblättern die Hand vom Instrument nehmen musst.

Soviel vorweg: Five Lines ist keine App zum Notenlesen lernen.

Wenn du aber bereits Notenlesen kannst und beim Spielen möglichst gut von einer App unterstützt werden möchtest, ist Five Lines vielleicht das Richtige für dich.

Die App folgt im vorgegeben Tempo und Rhythmus dem Notenblatt, so dass du nicht mehr manuell umblättern musst. Du kannst dabei PDFs und Scans deiner eigenen Noten verwenden.

Nachdem du ein Stück importiert hast musst du Tempo und Taktart eingeben und die Notenzeilen sowie die Taktstriche markieren. Wenn das Stück Wiederholungszeichen enthält, kannst du auch diese markieren und sie werden beim Ablauf berücksichtigt.

Unterstützt werden folgende Wiederholungszeichen: Einfaches Wiederholungszeichen, Klammern, Da Capo (auch mit Codas), Dal Segno (auch mit Codas) . Auch Rhythmus- und Tempoänderungen können im Notenblatt markiert werden und werden berücksichtigt.

Das zuschaltbare Metronom passt sich dem vorgegebenen Ablauf an.

Five Lines kostet im Google Play Store 24,99€, ohne Werbung und In-App-Käufe.

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